Die Grüne Lunge

Das teils verwilderte, teils für Kleingärten und Gemeinschaftsgärten genutzte Areal ist eine der letzten großen unbebauten innerstädtischen Flächen in Frankfurt, es grenzt an unterschiedliche Stadtteile, die sich in ihrer Sozialstruktur stark unterscheiden. Die Grüne Lunge ist biodiverser als unser Stadtwald und bietet schon heute einen besonderen Ort für die Nachbarschaft – schattige Plätze durch unzählige Bäume, schützenswerte Kleintiere & Insekten und Orte der Begegnung und des Miteinanders sind hier zu finden. 

Durch vielfältige Aktionsformen unterschiedlicher Initiativen – Baumbesetzungen, Baumzählungen, geführte Spaziergänge und Veranstaltungen – konnte eine geplante Bebauung und Versieglung der Grünflächen 2021 verhindert werden. Jetzt muss die Nutzung des Geländes neu ausgehandelt werden, wir setzen auf kooperative Stadtentwicklung von unten!

Nordend für Alle?

Der städtebauliche zu den Günthersburghöfen versprechen vieles. Doch was steckt hinter den Worthülsen? Sind die Entwürfe aufgrund der aktuellen Klimakrise noch zeitgemäß? Und bieten sie wirklich eine Antwort auf unsere Wohnungskrise? Nein, denn hier sollten viele Luxus- und Eigentumswohnungen entstehen und die Biodiversität der Grünen Lunge versiegelt werden. Da helfen auch die vielen Versprechen von Instone Real Estate und ABG nichts.

Was bisher geschah:

2008: Machbarkeitsstudie zur Einhausung der A661

2011: Erste vorbereitende Untersuchungen für eine Bebauung rund um die A661 unter dem Gesamtnamen „Ernst-May-Viertel“

2015: Sachstandsbericht stellt fest, dass die Gebiete einzeln entwickelt werden müssen –  Umwandlung der GL in Bauland und erster Protest

2016: erster Bebauungsplan (Nr. 880)

2017: städtebaulich-landschaftsplanerisches Wettbewerbsverfahrens für das Plangebiet mit intensiver Bürgerbeteiligung

2017: Entscheidung über den Wettbewerb zugunsten des Entwurfes „Die Günthersburghöfe“, Arbeitsgemeinschaft tobeStadt, Stefan Bernard Landschaftsarchitekten, Crossboundaries Architekten und Kölling Architekten

2017: Umlegungsanordnung

2019: Protest verbreitert sich

2020: Umlegungsbeschluss

2020: Streit um Bebauung der Grünen Lunge spitzt sich im Kommunalwahlkampf zu

2020/21: Corona: Treffpunkt, von Familien, Spaziergänger*innen und von linken, sozial-ökologisch orientierten Gruppen.

2021: Im Februar geht Webpräsenz „Nordend für Alle“ von Instone & ABG online

2021: Erstes Ziel erreicht – das Projekt Günthersburghöfe wird nicht wie geplant umgesetzt. Die neue Stadtregierung einigt sich im Koalitionsvertrag nur noch auf den versiegelten Flächen zu bauen.

2021: Im Koalitionsvertrag wird darüber hinaus angekündigt, in „regelmäßigen Planungswerkstätten die Bürger:innen bei der weiteren Planung zu beteiligen“. Was das genau bedeutet, bleibt offen.

2021: Im Oktober kündigen die ABG Frankfurt und der börsennotierte Projektentwickler Instone Real Estate an, mit Politik und Verwaltung über neue Pläne zu sprechen.

seit 2021: Auf Pläne, bei denen zukünftige Bewohner:innen nur als solvente Konsument:innen mitgedacht werden, wollen wir nicht warten; auf einen reinen Befriedungsprozess lassen wir uns nicht ein. Ab jetzt planen wir!

Frühjahr 2022: Zusammen mit den Gruppen, die im Sommer 2022 den Quartiersrat gegründet haben, haben wir den 1. Preis der Stiftung Solidarität Frankfurt gewonnen.

Vielen Dank! Das Preisgeld stellt eine wichtige Grundlage für unsere Arbeit dar. Es ermöglichte uns den Kauf eines Bauwagens in unserem Kollektivgarten, der „Bunten Bude“, der weiter ausgebaut werden wird, die Durchführung von Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit sowie die Erstellung dieser Website.

Mit unserer Arbeit verfolgen wir langfristig das Ziel, dass rund um die Grüne Lunge ein solidarisches Quartier entsteht und darüber neue Formen der sozial-ökologischen und demokratischen Stadtplanung in Frankfurt auch für die Zukunft verankert werden.

Die Initiativen im Quartiersrat:

Stadt für Alle!

Bürgerinitiative für den Erhalt der Grünen Lunge am Günthersburgpark e. V.

klimattac Frankfurt

Instone Stoppen – Grüne Lunge bleibt!

Weitere befreundete Initiativen im Areal

Die GemüseheldInnen